Hier finden Sie die grundsätzlichen Anforderungen, Tipps & Tricks, um Katzen artgerecht zu halten. Die Informationen wurden aus Gesetzen, Ratgebern und meiner eigenen Erfahrung zusammengefasst. Es besteht kein Recht auf Richtigkeit, ich bin nicht für den Inhalt auf anderen Websites verantwortlich, sollte Ihnen etwas auffallen kontaktieren Sie mich gerne.

Besonders bei der Haltung von Katzen fallen die individuellen Bedürfnisse leichter auf als bei einem Hamster, dennoch können die richtigen Lösungen für ein gutes Miteinander aufwendiger sein.

Doch fangen wir ganz vorne an. Die Katze ist das einzige Haustier, welches sich dem Menschen anschloss, ohne dass der Mensch eine Zuchtauswahl vornahm. Die Selbstdomestikation der Katze entsprang also ihrerseits und ist wahrscheinlich auf die erhöhten Nahrungsressourcen durch die Sesshaftigkeit der Menschen zurückzuführen. Dadurch haben Katzen bedingt durch ihre ursprüngliche Genetik, Haltungsansprüche, die überwiegend denen ihrer freilebenden Vorfahren entspricht. Die Zucht von Rassekatzen begann erst im 18. Jahrhundert.

Katzen haben Bedürfnisse, die von Katze zu Katze sehr unterschiedlich sein können, aber es gibt ein paar grundlegende Dinge die für ein harmonierendes Miteinander zur „Grundausstattung“ gehören.

– Katzen bevorzugen getrennte Futter- und Wasserplätze
– entsprechend ihrem natürliche Verhalten bevorzugen Katzen mehrere Fütterungen am Tag
– Katzentoiletten sollten weit von Futter- und Wasserplätzen entfernt, an ruhigen Orten, stehen
– Katzen setzen üblicherweise Urin und Kot an unterschiedlichen Orten ab, weshalb gilt: 1 Katze = 2 Toiletten
– in einem Mehrkatzenhaushalt gilt eine Toilette mehr als Katze, sprich 3 Katzen = 4 Toiletten, 5 Katzen = 6 Toiletten, etc.
– die Einstreu der Toiletten sollte grundlegend staubfrei und ohne zusätzliche Duftstoffe versehen sein
– die Toiletten sollten ohne Deckel sein und müssen breit und tief genug sein, damit die Katzen sich drehen und buddeln können

Da kommen wir auch schon zum Thema Einzelhaltung ja oder nein? Es gibt immer die Ausnahmen, aber grundsätzlich, sind Katzen sehr soziale Tiere und der Mensch allein kann ihnen nicht alle katzentypischen Bedürfnisse bieten. In reiner Wohnungshaltung bietet sich ein Kamerad während Ihrer Abwesenheit umso mehr an. Dies muss aber von Katze zu Katze individuell entschieden werden. Sollten Sie noch keine Katze besitzen, holen Sie sich direkt zwei, gerade bei Jungtieren bekommen sie diese nur im „Doppelpack“. Man sollte aber nie mehr Katzen halten, als man ständig frei zugängliche und für Katzen nutzbare Wohnräume hat. Unter Wohnraum versteht man die vom Menschen genutzten und geheizte Räume. Die Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) setzt des weiteren folgendes voraus:

– die Mindestgrundfläche für 1-2 Katzen muss 20m² betragen
– die Räume müssen einen Tag- und Nachtrhythmus aufweisen
– es sollten frei zugängliche Fenster/Fensterbänke zum Betrachten der Umwelt vorhanden sein
– es muss täglicher sozialer Kontakt zu Ihnen und/oder zu Artgenossen gegeben sein
– eine medizinische Versorgung muss bei Bedarf möglich sein

Eine grüne Wohnung schaut nicht nur schön aus, sondern bietet auch den Katzen großartige Beschäftigungsmöglichkeiten. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine für Katzen giftigen Pflanzen im Haus oder Garten gehalten werden. Dazu zählen unter anderem folgende Zimmerpflanzen:
– Bogenhanf/Bajonettpflanze
– Brunfelsie
– Dieffenbachie
– Drachenbaum, Drachenlilie
– Efeu
– Fensterblatt
– Ficus, Gummibaum
– Philodendron
– Tannennadeln
– Weihnachtsstern

Stattdessen können Sie in der Wohnung Duftkräuter wie:
– Lavendel
– Thymian
– Zitronenmelisse
– Salbei
– Minze
– Geißblatt
anbieten. Um für Abwechslung zu Sorgen, können auch vom Spaziergang Steine, Stöcke oder ähnliches mitgebracht werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine ersichtlichen Verunreinigungen wie fremder Kot an den Materialien haftet und wie die Katzen darauf reagieren. Ängstliche Charaktere könnten von den fremden Düften eingeschüchtert werden.

Kommen wir zu den Kratz- und Klettermöglichkeiten. Diese sind besonders für Katzen in der reinen Wohnungshaltung wichtig, aber jede Katze mit Freigang wird sich freuen, wenn auch daheim mehr als nur ein Kratzbaum vorhanden ist. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn Ihre Katze mal eine Zeit lang zu Hause bleiben muss, aufgrund einer Verletzung.

Als gute Kratz- und Klettermöglichkeiten bietet sich vor allem auch die Nutzung der dritten Dimension an. Das bedeutet fest an der Wand angebrachte Bretter, Regale oder Schränke, die Zugang zu unterschiedlichen Höhen bieten. Die Möglichkeit für das „Kratzmarkieren“ muss durch Kratzbäume oder entsprechenden selbstgebauten Klettergeräten mehrfach gegeben sein. Achten Sie beim Selbstbau auf textilähnliches Material zum Kratzen und Halten und nutzen Sie zum Befestigen Schrauben oder einen Tacker (diese sollten nirgends rausschauen). Ihrer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, wichtig ist, dass sich die Katzen nicht verletzen können und genug Fläche zum Liegen und Sitzen auf den Klettergeräten haben. Beim Kratzmarkieren strecken sich Katzen gerne in ihrer kompletten Länge aus, die meisten gekauften Kratzbäume bieten diese Möglichkeit nicht an, weil nach kurzer Strecke schon die erste Höhle oder Plattform kommt. Auch hier hilft der Eigenbau aus, wenn sie z.B. eine ungenutzte senkrechte Wand haben, können Sie dort eine Art Kratzteppich installieren.

Ebenso wichtig, wie das Klettern sind die Rückzugsmöglichkeiten. Diese sollten in ausreichender Anzahl vorhanden sein, ideal sind zwei pro Katze. Dies kann jeder höhlenartige Ort sein oder sogar der Aussichtsplatz Ihrer Katze.

Interessante und Abwechslungsreiche Spiele sind in der Wohnungshaltung Pflicht und schnell umgesetzt. Sie können Trockenfutter oder Leckerlies in der ganzen Wohnung verteilen und verstecken. Sie können eine alte Socke mit Heu stopfen und zum Kratzen und Beißen anbieten. Sie können sogar einen Flaschendeckel oder einen Kabelbinder anbieten. Alles was die ungefähre Größe einer potenziellen Beute darstellt, sich ein wenig von allein bewegt und noch kleine, leise Geräusche macht, eignet sich hervorragend. Natürlich müssen Sie darauf achten potenziell gefährliches Spielzeug wieder zu entfernen! Dieses sollte nur unter Aufsicht angeboten werden und nach einer ausgiebigen Spielrunde wieder sicher entfernt und aufbewahrt werden.

Dies sind die grundlegenden Regeln für die artgerechte Haltung Ihrer Katzen. Rasse spezifische Details sind wie oben erwähnt nicht enthalten, müssen dennoch bedacht werden. Die Ernährung ist ein Thema für sich.

Sollten Ihnen Verhaltensauffälligkeiten wie Unsauberkeit auffallen, klären Sie zunächst die medizinischen Möglichkeiten mit Ihrem Tierarzt, Ihrer Tierärztin ab. Können Krankheiten ausgeschlossen werden kontaktieren Sie mich gerne, denn Katzen können auch unsauber werden, wenn sie unzufrieden sind.

Hier können Sie sich weitere Informationen zur Haltung, Gestaltung und Verhalten der Tiere einholen:

PDF Dateien zur Gesetzeslage von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT)
https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?L=0#c270

Buchempfehlungen für den Einstieg
BOD – Miez, Miez – na komm! – ISBN: 978-3833-479625
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